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Wurmkiste

Eine Wurmkiste selber bauen

Wer keinen Platz für einen Komposthaufen hat, muss dennoch nicht auf frischen Humus durch die Kompostierung von Haus- und Gartenabfällen verzichten. Als platzsparende Alternative für Haus und Garten hat sich die Wurmkiste bewährt. Diese lässt sich ganz einfach und kostengünstig selber bauen. Die Größe der Wurmkiste ist abhängig vom zur Verfügung stehenden Raum und kann jederzeit durch weitere Etagen erweitert werden. Die Kiste sollten leicht transportabel, ausbruchssicher sowie platzsparend sein. Sie besteht mindestens aus einem Behälter aus Holz oder Plastik, einem Trenngitter und einem abnehmbaren Deckel. Empfohlen wird die Verwendung von Holzbehältnissen. Je höherwertiger das Holz ist, desto länger hält es. Durch das atmungsaktive Material kann sich in der Wurmkiste ein ideales Klima für Tau- oder Regenwürmer bilden. Jedoch sind grundsätzlich auch Plastikkisten möglich, wobei hier mehr auf Feuchtigkeitsbildung geachtet werden muss. Eine Abtropfschale sorgt für den gewünschten Effekt. Ebenfalls sinnvoll, vor allem bei mehreren und größeren Behältnissen, ist die Anbringung eines Ablassventils am untersten Gefäß. Dadurch kann der sogenannte Wurmtee oder Wurmhumus, der ein natürliches Insektizid darstellt, gewonnen werden. Das Trenngitter entfällt bei der Variante mit mehreren Behältnissen. Wird jedoch nur eine einfache Kiste verwendet, dient es der Unterteilung der Wurmkiste in zwei Kammern, so dass nach dem Verbrauch der organischen Abfälle in dem einen Teil einfach neue Küchenabfälle in die zweite Kammer gefüllt werden können. Die Würmer können dann durch das Trenngitter zu den Abfällen wandern, und der Kompost in der anderen Kammer kann entnommen werden. Der Holzdeckel sollte abnehmbar sein, um Arbeiten an der Wurmkiste verrichten zu können. Er hat außerdem den Vorteil, unangenehme Gerüche am Austreten zu hindern. Entscheidet man sich für die Variante mit mehreren Kisten, sollten diese mit einem Abstandshalter wie Ziegeln oder umgedrehten Blumentöpfen ineinander gestellt werden. Die einzelnen Boxen müssen natürlich ineinander passen und die oberen Kisten müssen mit etwa 7 mm großen Löchern im Boden versehen werden, um den Würmern und der Feuchtigkeit einen Durchgang zu ermöglichen. Eine Unterteilung mittels Trenngitter ist dann unnötig.

Wie funktioniert eine Wurmkiste?

Die Wurmkiste ist der Lebensraum für die nützlichen Mistwürmer (Eisenia Foetida), die unsere Küchenabfälle in Humus umwandeln. Für Angler besteht auch die Möglichkeit, den Tauwurm (Lumbricus terrestris) zu züchten. Alle im Haushalt anfallenden organische Abfälle, außer Knochen, die zu lange zum Abbau benötigen, können in der Kiste kompostiert werden. Letztere müssten bei der Kompostierung in einer Kiste jedes Mal ausgesiebt und erneut dem Substrat zugegeben werden, sind also grundsätzlich geeignet, sofern man diesen Aufwand auf sich nehmen möchte. Auch Kaffeesatz ist bei den Würmern gern gesehen. Abfälle von Zimmerpflanzen, Essensreste, Zitrusfrüchte und sogar Milchprodukte können verwendet werden. Bei der Kompostierung ist jedoch Geduld gefragt, denn ein solcher Kompostiervorgang dauert ähnlich wie in unserem Garten etwa sechs bis neun Monate. Hat man jedoch mehrere Kisten ineinander gestapelt, kann dafür eine größere Menge Humus geerntet werden. Dieser sollte nach Entnahme vorsichtshalber durchgesiebt werden, so können die Nützlinge wieder zurück in die Wurmkiste, bevor der Humus anschließend für Zimmer- und Gartenpflanzen verwendet werden kann.

Was gibt es beim Bau und Betrieb der Wurmkiste zu beachten?

Wer kein Ablaufventil verwendet, sollte gelegentlich zerknülltes Zeitungspapier zu den Abfällen in die Wurmkiste geben. Dieses nimmt die Feuchtigkeit auf und hat außerdem den Vorteil, dass die Würmer dort gerne ihre Eier ablegen. Die Würmer benötigen außerdem Cellulose, welches ihnen das Papier liefert. Für die Eiablage kann alternativ auch ein Stück Wellpappe genutzt werden. Beim Betrieb der Wurmkiste ist außerdem zu beachten, dass möglichst unterschiedliche organische Abfälle verwertet werden, Brotabfälle sollten außerdem in nicht zu großen Mengen beigegeben werden, zumindest jedoch in zerkleinerter Form, bevor sie untergemischt werden. Die Menge an organischen Abfällen sollte, vor allem in der Anfangszeit, wenn noch wenige Würmer in der Wurmkiste leben, grundsätzlich nicht zu groß sein. Am einfachsten ist es, kleine Futterhäufchen auf die Oberfläche des Substrats zu geben, um so gut erkennen zu können, wann alles verbraucht ist und erneut gefüttert werden muss. Ebenfalls von Bedeutung ist der Standort der Wurmkiste. Sie sollte möglichst vor Nässe, Hitze und Frost geschützt werden. Befindet sie sich auf dem Balkon, sollte sie im Winter in den Keller umziehen, wo jedoch darauf zu achten ist, dass die Tiere nicht ausbrechen können. Werden diese Dinge berücksichtigt, sind keine weiteren Maßnahmen notwendig. Die Wurmkiste benötigt weder Zusatzstoffe noch einen großen Pflegeaufwand.

Bauanleitung und erste Inbetriebnahme der Wurmkiste:

  • Holzkisten (ca. 60x40x40) zusammenbauen oder kaufen.
  • Bei mehreren Etagen die oberen Kisten mit Löchern im Boden versehen, ansonsten ein Trenngitter verwenden.
  • Falls erwünscht ein Ablassventil in die unterste Box einbauen, ansonsten eine Abtropfschale mit Abstandshaltern verwenden.
  • Obere Kisten mit feuchtem Torfmull füllen.
  • Kisten mit Abstandhaltern ineinander stapeln.
  • Temperatur im Bodensubstrat messen (zwischen 4° und 25° C).
  • Würmer auf das oberste Substrat legen, nach wenigen Stunden sollten alle im Torf verschwunden sein.
  • Nach einigen Tagen erste Fütterung mit Küchenabfällen.
  • Den Boden in der Wurmkiste stets feucht halten, um ein Austrocknen zu verhindern. Ideal hierfür eignet sich eine Sprühflasche. Wird der Boden zu nass, merkt man es daran, dass die Würmer an die Oberfläche kommen.

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