Regenwürmer züchten
In Deutschland gibt es rund 36 Arten von Regenwürmern und sie erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, sowohl bei Anglern als auch bei Liebhabern von Gärten. Meist ist es jedoch so, dass man gerade keine Regenwürmer hat, wenn man sie am nötigsten braucht. Warum also nicht mal selber die Regenwürmer züchten? Das ist wirklich nicht so schwer, wie man eventuell vermutet. Es gibt jedoch ein paar Kleinigkeiten, die man über Regenwürmer wissen sollte. Regenwürmer sind sehr lichtscheue Wesen und deswegen nachtaktiv. Sie lieben dunkle, feuchte Erde und eine warme Temperatur. Am wohlsten fühlen sie sich bei ca. 25 Grad. Bei dieser Temperatur vermehren sie sich auch am besten.
Welche Regenwürmer eignen sich besonders gut zum Züchten?
Zunächst sollte man sich die Frage stellen, welchen Regenwurm man nehmen möchte. Dabei kommt es natürlich auf die Nutzung der Regenwürmer an. Will man die Würmer nur zum Angeln benutzen, könnte man den Tauwurm nehmen. Für Gartenfreunde eignet sich der Dendrobena. Wer beides möchte, sollte ebenfalls den Dendrobena bevorzugen, denn dieser Wurm ist ein Superwurm. Sehr aktiv, widerstandsfähig und relativ groß. Er belüftet bei seiner Wanderung gut den Boden und verliert auch am Angelhaken im Wasser seine Beweglichkeit nicht. Er eignet sich also hervorragend zum Regenwürmer züchten.
Was das Regenwürmer züchten relativ einfach macht, ist die Tatsache, dass Regenwürmer Zwitter sind. Sie haben also beide Geschlechtsmerkmale und man braucht nicht darauf achten, was Männchen oder Weibchen ist.
Was benötigt man, wenn man Regenwürmer züchten möchte?
Als erstes braucht man die Regenwürmer. Diese bekommt man im Internet oder im Zoohandel. Die Regenwürmer werden lebend oder als Regenwurmkokons angeboten. Die Kokons sind die Eier der Regenwürmer, wobei das so nicht ganz korrekt ist. Die Kokons haben lediglich die Form von einem Ei. Sie beinhalten ca. 1-7 kleine Regenwürmer, die nach ca. 100 Tagen schlüpfen, wenn die Bedingungen stimmen. Die Kokons haben eine besondere Eigenschaft. Sie passen sich der Umgebung an und bereiten so die kleinen Würmer auf ihren neuen Lebensraum vor.
Wie geht es weiter mit den Regenwürmer züchten?
Ist die Frage geklärt, welchen Regenwurm man züchten möchte, sollte man sich darüber Gedanken machen, wo man die Würmer unterbringen kann. Idealerweise eignet sich eine Wurmkiste dafür. Diese Kiste ist ein rundum geschlossener Behälter aus unbehandeltem Holz oder Plastik. Wichtig dabei ist, dass die Kiste nur ganz kleine Luftlöcher hat, denn die kleinen Würmer sind zu Anfang nur wenige mm groß.
Nun wird die Kiste mit unbehandelter Erde gefüllt. Die Erde wird mit feuchten, zerkleinerten Pappkartons vermischt. Auch benutzte Kaffeefilter mit Kaffeepulver werden sehr gern von den Regenwürmern angenommen. Dieses so hergestellte Substrat muss immer feucht aber nicht zu nass gehalten werden. Die Wurmkiste sollte in einem dunklen warmen Raum aufgestellt werden.
Das waren nun erst ein paar Schritte auf dem Weg Regenwürmer züchten zu wollen.
Wie lassen sich Regenwürmer züchten?
Man benötigt etwas Geduld, wenn man Regenwürmer züchten will.
Die Würmer oder die Wurmkokons werden nun in das gut vorbereitete Substrat gesetzt und jetzt heißt es warten. Nach ca. 4 Wochen sollten sich die ersten Erfolge zeigen. Die Würmer müssen natürlich regelmäßig gefüttert werden und so bietet es sich an, die Wurmkiste gleichzeitig als Wurmkomposter zu nehmen. Man kann den Würmern also durchaus kleinere Mengen von Küchenabfällen anbieten. Sie lieben viele Gemüsesorten und Obstarten, Kaffeesatz, Teebeutel, zerkleinerte Eierschalen, feuchtes Verpackungspapier und Karton.
Zitronen, Orangen, Zwiebel, Knoblauch, Fleisch und Fisch mögen sie nicht.
Wenn nach ein paar Monaten die so entstandene Wurmfarm voll ist, kann man den Wurmhumus herausnehmen und ihn als Dünger im Garten ausbringen.
Wichtig ist auch die regelmäßige Kontrolle der Temperatur, denn nur bei ca. 25 Grad vermehren sich die Regenwürmer.
Sind die kleinen Würmer aus ihren Kokons gekrabbelt, sind sie selber in einem Zeitraum von 100 -150 Tagen voll entwickelt und vermehren sich. Man sollte jetzt darauf achten, dass die Anzahl der Regenwürmer nicht zu groß wird, denn sie benötigen doch etwas Platz um sich wohl zu fühlen. Wenn man möchte, kann man ja eine zweite Wurmfarm aufbauen, oder man setzt die überzähligen Regenwürmer im eigenen Garten aus.
Welche Fehler können sich beim Regenwürmer züchten einschleichen?
Die größten Fehler beim Regenwürmer züchten sind die falsche Temperatur, zu feuchtes Substrat oder ein zu heller Standort. Das sind aber Kleinigkeiten, die man sehr leicht vermeiden kann.
Fazit
Wenn man ein begeisterter Angler ist, oder einen Garten besitzt, dem man etwas Gutes tun möchte, dann weiß man wie wichtig Regenwürmer sind und wie schwer es zum Teil ist diese zu fangen und wie teuer sie sind, wenn man sie kaufen muss. Warum also nicht einmal den Versuch wagen und selber Regenwürmer züchten? Es ist wirklich einfach und macht sogar Spaß, wenn man den Erfolg sieht.